Hellööööö Leute,
dieser Beitrag ist eine Überraschung von unserer Katha. Ein humorvolles kleines stichworthaltiges Tagebuch unseres Trips. ❤️ Die Fotos und Videos sind auch alle von Ihr. ?
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Day 0 – Christchurch: vom Flughafen abgeholt. Jonas als Überraschung. Dann ein paar Stunden zum Lake pukaki gefahren, wo wir übernachtet haben. Vor dem Sonnenuntergang noch den Mount Cock im Licht betrachtet. Wegen des Jet-Lags schon im Auto geschlafen und vor den Jungs pennen gegangen.

Day 1 – Mount Cook: Früh aufgestanden (6:30) – erstaunlich fit, zusammengepackt und los zum ersten Walk. Joni hat im Auto Brote geschmiert. Zum Gletscher gefahren. Haben für den Trail ca 3 Stunden gebraucht. Wetter sehr wechselhaft. Am Gletscher einen Regenbogen gesehen. Mehrere Keas gesehen (essen Gummi). Sehr nass geworden auf dem Rückweg.
Danach zu einem zweiten Trail. Sehr viele Treppenstufen hoch, vorbei am Lake Blue, der grün war. Oben konnte man das ganze Gebiet überblicken und sehen wie wenig des Gletschers nur übrig war. Zwischendrin gibts Cracker, aber Karotte beim Treppensteigen ist nicht meins (zu anstrengend).
Danach nach Queenstown zu Arsen gefahren.
Auf dem Weg dahin sind wir noch bei AJ Hackett gestoppt und haben unseren Bungy Jump gebucht. Da Arsens Auto kaputt war, mussten wir noch warten und haben in der Stadt bei Devils Burger gegessen – mega lecker, aber viel zu groß. Dazu gab‘s Garlic Cheese Chips! Das alles haben wir dann am Wasser unter Beobachtung mehrerer Seemöwen gegessen. Danach sind wir noch ein wenig durch die Stadt gelaufen und ich habe eine Runde Cones spendiert. Die waren echt unnötig, wir waren pappsatt und so lecker, wie in meiner Erinnerung, waren sie leider auch nicht.
Am Abend sind wir dann zu Arsen gefahren, der breit auf seinem Sofa eingepennt war. Dort hab ich sofort mal geduscht und bin dann auch relativ früh ins Auto gegangen, das im Garten stand, und hab mich schlafen gelegt.
Day 2 – Queenstown: Früh aufgewacht, um 9.00 war unser Termin zum Bungy Jumpen. Da es mein 2. Mal war, habe ich 20% Rabatt bekommen. Der Jump ist einfach ein unglaublicher Adrenalinkick! Beim Bezahlen hab ich auf einmal meine Kreditkarte vermisst, was in ein mittleres Drama ausgeartet ist. Auf dem Weg zurück waren wir noch einkaufen. Ich habe mir eine Erdbeermilch gekauft, aber auch die war es echt nicht wert. Viel zu künstlicher Geschmack. Naja vielleicht in 5 Jahren wieder. Danach Zuhause nach der Karte gesucht und in meinem Backpack gefunden. Nicht mal als ich sie gefunden habe, könnte ich mich daran erinnern, sie da herein gepackt zu haben…
Danach im Garten in der prallen Sonne gechillt. Erste Waschmaschine angeschmissen und in die City zum Frisbee-Golf gedüst.
Danach Nudel-Brokkoli-Gratin gemacht und ersten Sonnenbrand gespürt.
Später mit Ade, Laura, Arsen und Caspian trinken gegangen. Mega betrunken gewesen, Arsen hat mir einen Drink bestellt, der NZ sein soll (incl Pfeffer). 

Day 3 – Lake Marian: Aufgewacht ohne Kater. Fit und rumgepimmelt. Später Sachen zusammengepackt und los. Noch eingekauft und frisch gebackenes Pupernickelbread gefunden – wie naiv zu glauben, dass das geil schmeckt. Auf Richtung Lake Marian. Ab nun kein Internet mehr. Dort einen Walk durch den Jungle gemacht. Insgesamt ca. 2 Stunden unterwegs gewesen. Teilweise sehr steil und anstrengend, aber definitiv der schönste Ort der Welt. Erste Stiche von Sandflies. Danach zum Campingplatz gefahren, im Dunkeln und während des Regens umgebaut und sofort eingeschlafen.

Day 4 – Milford Sound & Getrude Saddle: Aufgestanden um 7, eiskalt und gefroren. Danach los nach Milkford Sound. Mussten zur Fähre rennen, weil wir so spät waren. Es gab dort Frühstück. Erstes Mal Hashbrowns gegessen. Durch den Ford geschippert, sehr windig, aber wunderschöne Berge. Danach Getrude, Angst ist da. Anscheinend brutal anstrengend, steil und lang. Okay done. War echt super! Der Ausblick war einfach atemberaubend und hat mir wiedermal bewusst gemacht, wie klein ich bin und wie endlich wir sind. Den Walk könnte man grob in drei Teile teilen. Der erste bestand aus Wald und Wiese mit gelegentlichen trockenen Flussbetten, der mittlere Teil aus Geröll und Steilheit (Horror, nicht mein Ding und auf dem Rückweg 6x abgemault) und der dritte Teil aus großen flachen Steinen die erklettert werden mussten – geil! Hab die ganze Zeit die drei Fragezeichen gehört und war in einem guten Flow. Insgesamt haben wir ca 4 Std Hin und Zurück gebraucht. Vor/Während und nach dem Walk haben wir Lior getroffen, der aus Israel kommt und hier Hitchhiked. Falls ich jemals meinen Job kündige, darf ich mit ihm nach Südamerika reisen. Danach verlassen wir Milford Sound und Joni schmiert 1A Rote-Beete-Hummus-Brote. Pennen in Lumsden auf nem Parkplatz. Worst night ever. So kalt, ca 4x aufgewacht. Ciao. Eisfüße wie ein sibirischer Großvater mit Diabetes. Wort des Tages: Amana Tzaziki. Na dann gut Nacht.

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Day 5 – Rob Roy Glacier & Roys Peak: 6.00 aufstehen. Kälte leider nicht weg, genauso wie mein Barthaar, was wegen Nichtvorhandensein einer Pinzette fröhlich vor sich hin gedeiht. 
Tipp vom Profi: Reinigungstücher und Trockenshampoo retten mehr als man denkt. Dazu noch Deo und eine Zahnbürste und die Sache läuft. Auf, auf Richtung Wanaka, auf dem Weg noch einen Brafence als Zeichen gegen Brustkrebs besucht. Das macht mich auf irgendeine Art Stolz, Stichwort: Womenempowerment. Was uns sonst noch so entgegenkommt: Kühe!? Keinen fence für die.
Dann kam der Walk. Und zwar nur der Erste. Die Vorstellung daran killt einen schon im Voraus. Meiner Meinung nach war das der schönste Walk. Es ging die ganze Zeit durch eine Art Urwald und war deshalb nicht knalle heiß. Und wo kam ich raus? An einem riesigen Gletscher. Früher ging der durchs ganze Tal und jetzt muss ich den ganzen Weg laufen. Danach ging’s los zum zweiten Walk. Was soll ich sagen? Das Schlimmste, was ich jemals gemacht habe. Ich habe mega viele Pausen gebraucht. In der knallenden Sonne einfach mal einen ganzen Berg hochgelatscht. Die drei Fragezeichen sind mein ständiger Begleiter. Ich besitze jeweils eine halbe Flasche Wasser und eine halbe Packung Cracker… Meine Sandfly-Stiche von Lake Marian haben meine Knöchel anschwellen lassen, wie eine Oma mit Ödemen nach nem langen Flug. Nils geht in der Zeit, in der wir Selbstmord betreiben, einkaufen. Jonas ist nach 5 Minuten weg. So mache ich meinen Weg hoch alleine und langsam und wunder mich immer wieder, wie Leute mit Riesenrucksäcken mich überholen können. Irgendwann spreche ich mit einer Frau, die mir rät, keine Abkürzungen zu nehmen und mir sagt, dass es noch ca 2,5 STD sind (fml, ich dachte, ich hätte die Hälfte). Nach jeder Kurve ist die Aussicht noch atemberaubender und ich mache zu viele Fotos mit dem gleichen Motiv nur von weiter oben. Am Viewpoint angekommen bin ich total fertig, aber merke mal wieder, dass sich jeder Walk lohnt! Ich habe einen unglaublichen Blick über den Lake Wanaka. Joni macht einfach ein Nacktbild! Royspeak geht allerdings noch mal ein Stück weiter hoch. Todes steil, aber jetzt läuft Kathrin mit uns und wir haben ungefähr das gleiche Tempo. Oben angekommen haben wir einen 360 Grad Blick und die Sonne geht langsam unter. FaceTime mit Mama. Nach ca einer Dreiviertelstunde oben müssen wir uns echt beeilen runter zu kommen. Kathrin und ich schalten nach 20 Min unsere Taschenlampen an. Gman wartet unten schon. Alle Shortcuts, Zack Zack Zack und zwischendrin Jogging. Unten angekommen bin ich ko. Gman hat eingekauft. Ich freue mich grad über alles. Ich sehe Tomaten und Karotten. Ich hau mir drei Toasts mit Humus rein. Himmel. Am Campingplatz angekommen alles schnell umgebaut und dann sofort eingepennt. Bei 13 Grad am hoffen, dass es nicht so kalt wird. Alles brennt, aber am schlimmsten sind immer noch die Stiche. Ich mache mir Bepanthen-Wickel. Warum habe ich kein Fenistil mitgebracht… 23.00
Day 6 – Isthmus Peak: Ich darf ausschlafen. Naja, bis 9, denn jetzt hab ich noch 30 Minuten um WARM zu duschen. 2$ für 5 Minuten. Haha, gelacht, ich gönne mir 10!! Endlich rasieren, dann findet Gman sogar noch eine Pinzette. Bye, bye Barthaar! Laune bei 8. Bin beim ersten Schritt aus dem Auto übrigens dezent abgekackt, da meine Beine einfach weggeknickt sind. Gefrühstückt wird am Lake Wanaka. Danach, wer mag es vermuten, ein Walk… unten noch sonnig heiß, bin langsamer als eine 101-jährige Schildkröte. Oben: windig, Rücken nass, sitze hinter einem Strauch und schreibe das hier. Bereit wieder runterzukommen. Sind einfach den halben Weg runtergejoggt. Richtig Schub bekommen. Noch kurz einkaufen in Omarama und dann wieder in Pukaki.
Wort des Tages: Amcik
Day 7 – Kaikoura: Nacht scheiße, beide Luftmatratzen im Arsch, los Richtung Christchurch da tanken und einkaufen (neue Socken, wegen Sandflies) und dann nach Kaikoura. Tomaten-Feta-Salat bombe. Yahtzee Battle des Todes. Schlafen zwischen Friedhof und Mülldeponie. What a life. Wort des Tages: Çok güzel

Day 8 – Picton & Fähre: Bad night. 9 Uhr los. In einer Strand Dusche in Kaikoura geduscht. Brr. Danach Sealions gucken, die waren aber nicht da. Los Richtung Picton. In Picton Fish und Ships gegessen am Strand und danach die Fähre genommen. Yahtzee des Todes und 2 Heineken/10$ each. Nils kotzt. In Wellington im Wald-Campingplatz gepennt.

Day 9 – Wellington: Wellington angeguckt. Gianna kennengelernt. Kurz im Museum gewesen, Wetter brutal, endlich kurze Hose. Danach Watchout Point und lecker pak Choi. Danach los, weil Jonas morgen in Napier sein will.

Day 10 – Napier: Jonas gedropped, in die Library, in Napier am Strand das Auto abgestellt und Richtung Stadt gelaufen und bei Hells Pizza gegessen yam yam seeehr lecker! Danach bei Countdown noch 2 Flaschen Cider geholt und abends gekniffelt und Rüdiger und Dominik kennengelernt. Dann kamen noch Dennis aus Freiburg und 2 Maoris (Ich liebe dich: Aroha mai) gut ein im Tee gehabt hihi

Day 11 – Taupo: Im Meer gebadet, und draußen geduscht. Entspannt mit den Jungs gefrühstückt und dann noch einkaufen gewesen und los zum Cape Kidnappers. War aber leider gesperrt wegen ‚Falling Rocks‘. Naja, dann los zum Lake Taupo. Der See ist der größte in Neuseeland und wirklich riesig. Die dazugehörige Stadt ist klein und süß und mir fällt wieder mal auf, wie sauber die öffentlichen Toiletten hier sind.

Day 12 – Taupo & Taranaki Falls: Huka Falls angeguckt – enttäuschend. Danach zu Hot Springs gefahren. Die haben einfach gedampft und man konnte durch den angrenzenden Fluss einen Fuß ins kalte Wasser und einen ins heiße Wasser stecken.
Dann in den Tongario Nationalpark und die Taranaki Falls gewandert (ca 1,5 h). Danach in die Touristinfo und den Shuttle für das Vulkan-Crossing geholt. Ich hab Angst! Angeblich 6-8h day tour! Am Campingplatz war ein kleiner Bach, an dem ich unglaubliche Bilder machen konnte. Früh ins Bett.

Day 13 – Tongario Crossing: Today is the day. Frühstück: Banane. In der Tasche sind vorgekochte Nudeln, 1,5l Wasser, ein Apfel und eine Nektarine, außerdem ein Wechseltop und eine kurze Hose. 8.00 Es geht los und startet erstmal ganz sanft. Lange geht‘s durch eine Moorlandschaft, die irgendwann steiniger wird. Im Blick schon den Vulkan, was nicht gerade ermutigend ist, denn damn, der ist hoch! Lange laufe ich mit einem Mann und seinem Sohn, die ein gutes Tempo für mich haben. Irgendwann gehts dann richtig hoch und die Landschaft ist vulkanischer(?). Als wir oben ankommen, sieht es aus wie eine Mondlandschaft oder das Ende der Welt. Vorbei an 4 Seen (nicht anfassen, heilig) ist es rutischig wie Sau und es haut mich einmal gut hin. Danach gehts schon bergabwärts. In der prallen Sonne fange ich auf einmal an den Berg herunterzujoggen. Was auch immer mich da reitet, es ist wohl der Spaß, lässt mich hunderte Leute überholen. Während des Laufens platzt auf einmal eine Blase an meinem linken Fuß und ich muss erstmal langsam machen, aber dann voll kachacho weiter. Irgendwann jogge ich in den Wald und da wird’s dann erstmal langsamer, mein ganzer Kopf fühlt sich geschwollen an und meine Finger sind es. Mehrer Passagen renne ich wieder und am Ende stecke ich meine Hände noch mal in den Fluss, der entlang des Weges führt und fülle meine nicht mal ganz leere Flasche auf. Unten angekommen, versorge ich erstmal die Blase und warte im Schatten auf Nils. 14.00 Nach ca einer halben Stunde kam Nils und wir sind tanken und in Taupo duschen gegangen. Danach nochmal zum Parkplatz, wo wir schon vorletzte Nacht geschlafen hatten. Ich bin nochmal los und habe meine Postkarten eingeschmissen, die Kirche ausgecheckt und auf Privatgelände rumgelungert. Hab angefangen Schilder zu fotografieren. Irgendwann hab ich einen Anruf von Nils bekommen, dass Dom und Rü auch auf dem Platz sind. Haben dann abends noch zu viert Yahtzee gezockt.

Day 14 – Taupo: Morgens mit den Jungs in den Gottesdienst gefahren, da Aschermittwoch ist. Sehr netter Priester, die Kirche ist an eine Schule angeschlossen und die Messe ist teilweise auf Maori. Ab jetzt no Food for meee. Die anderen frühstücken im Park, danach fahren wir in die Library, um die Fotos zu ziehen – klappt immer noch nicht. Zurück aufm Camping am Fluss chillen und baden. Bin auf den Baum gekraxelt und an einem Seil geschwungen. Abends sind wir zum Essen in die Stadt gegangen und Rü und ich haben uns Thaiessen geholt. Wow -Garnelen-Joints! Später Yahtzee.

Day 15 – Tongario National Park: Am SuperLoop again und geduscht, danach in der Library mal wieder erfolglos versucht Bilder zu ziehen. Danach zu Pik n Save und mit den Jungs beschlossen weiter zu reisen. Dann noch mal zur Quelle und schööön gebräunt. Dann los Richtung Nationalpark und gekocht. Abends fängts an zu pissen, da wurde das tägliche Yahtzee-Turnier abgebrochen.

Day 16 – Waiotapu & Red Woods & Blue Springs & Mclaren Falls: Richtig schlecht geschlafen. Es hat die ganze Nacht gepisst. Morgens noch kurz zum Bach und dann zurück nach Taupo, weil den Jungs das Wetter zu schlecht ist. Nils duscht im SuperLoop und danach ging’s los nach Waiotapu. Dort haben wir uns einen Schwefelpark angeguckt. Schön warm, aber stinkig, jedoch was gelernt! Danach noch die Mud Pools angeschaut (blubbernde Matschlöcher) und tanken gefahren und dann los zum Redwood Forest. Auf dem Weg dahin war ich so müde, dass ich einfach eine Stunde gepennt habe – das Fasten macht sich bemerkbar. Im Wald sind wir ca. eine Stunde unterwegs gewesen und haben riesige alte Bäume und Farne bestaunt. Anschließend ging es noch zu den Blue Springs, einem langen grün-blauen Fluss im Grünen. Schlafen tun wir im MacLauren Falls Park (warme Dusche OMG). Das Wetter ist einsame kacke heute, mit mal mehr und mal weniger Regen. Koche irgendwas mit Glasnudeln und Kokos. Als es dunkel wird entschließen wir doch noch mal den Glowworm-Walk zu machen und was soll ich sagen: WOW. Einfach wunderschön! Im Dunkeln kann man teilweise den Weg durch die ganzen Glühwürmchen und durch die Lichtungen auch ohne Taschenlampe erkennen. Später das obligatorische Yahtzee.

Day 17 – Mclaren Falls: Ich liege im Bett und surfe auf Insta herum, da sehe ich, dass chrizzlino neben einem Delfin herschwimmt, ich schaue mir den Ort auf der Karte an und siehe da: Er ist in Neuseeland. Wenige Nachrichten später stehen wir zusammen am Mc Lauren’s Waterfall und spielen danach mit ihm und seiner Freundin Frisbeegolf. Danach buchen wir eine weitere Nacht und Rü und ich finden eine wilde Passionsfruchtpflanze, naja eigentlich Rü. Völlig außer Sinnen probiere ich und merke später erst als Dom mich darauf hinweist, dass es noch gar nicht 18.00 Uhr war. Das Zündschloss vom Wagen lässt sich nicht mehr drehen, Dom der alte Handweker kriegt es zwar temporär hin, aber wir müssen die nächsten Tage in die Werkstatt. Abfuck, dadurch werden die letzten Tage noch kürzer. Später essen wir matschigen Tomatenreis und machen noch mal den Glowwormwalk + Yahtzee.

Day 18 – Omanawa Falls: Gut geschlafen, halb acht wird aufgestanden, endlich wieder Sonne. Noch mal duschen und dann los zum Omanawa Fall. Der Walk ist gesperrt, darum wird der folgende Abschnitt eine illegale Handlung beschreiben (nicht nachmachen!). Zuerst gehts erstmal über einen Zaun und einen Weg längs. Nach ca zehn Minuten laufen wir an einem schmalen Weg mit Brüstung lang, das abrupt endet und wir dann einen mega steilen Stein zwei Meter hochmüssen. Mit uns ist ein Pärchen (Er Auckland, Sie Frankreich) und danach gehts mal mehr, mal weniger gefährlich einen Waldtrack entlang, der zu Leitern führt. Und da sind wir 30 Minuten später am Wasserfall, den wir vorher von oben sehen konnten. Das Wasser ist anscheinend eiskalt, haha, die Fettreserven heb ich mir auf. Zurück voll verlaufen und einfach den Abhang hoch wie Bear Grills. Danach auf irgendeinem Grundstück mit Lamas gestrandet. Auf dem Rückweg in Tauranga an der Laundry gehalten und die Jungs holen sich Fish n Chips. Ich warte draußen, da es einfach zu lecker riecht. Eigentlich wollen wir dann los, aber das Auto geht nicht an… Gehen dann mit Dom und Rü Richtung Promenade und Nils wartet auf den Mechaniker. Auf dem Rückweg gibts erstmal Fallafel Kebab. Am FourSquare wird dann noch Obst und Gemüse geshoppt, dass ich mir erstmal in die Hose stopfe höhö. Als wir zurückkommen, war der Mechaniker immer noch nicht da. Nils schläft auf dem Parkplatz, während ich mit den Jungs nach Taupo Fähre. Rü schläft extra im Zelt für mich, aber davor wird erstmal Yahtzee gezockt.

Day 19 – Karangahake Gorge & Hot Water Beach: Mega gut gepennt. Auto ist repariert! Los gehts zum Khauranka Gorge, einmal früheren Abbaugelände von Gold, Silber, Eisen etc. Zuerst gehts durch einen langen ehemaligen Eisenbahntunnel, entlang eines Flusses kommt man durch die alten Schächte. Die anderen wollen zurück und so machen Rü und ich uns auf den Weg zum eigentlich gesperrten Pump House. Der Weg führt über einen Fluss, an einer steilen Steigung hoch entlang eines Weges bis hin zu einer Treppe. Alles sieht sehr verlassen aus, als ob mehrer Jahre niemand mehr da gewesen wär. Wir gehen rein und kommen nach 100m schon an die erste Hürde. Das große Stahltor verschließt den Weg zur Miene, jedoch hat jemand zwei Stangen aufgeflext und nach oben gebogen. Wir versuchen uns erfolglos durch dieses ca. 40×30 cm Loch durch zu drücken. Eigentlich wollen wir schon wieder umdrehen, da bemerke ich überhalb hinter dem Tor einen Schacht, der nach oben führt. Wir stecken also nacheinander den Kopf durch und siehe da, „mit dem Kopf durch das Tor“ klappt es doch noch hinenzulangen. Drinnen liegen Überbleibsel von Menschen, die diesen senkrechten Schacht hinaufgeklettert sind. Sie haben auch verschiedene Tritte angebracht. Wir gehen weiter rein und biegen ab. Am Ende des Weges liegen viele Steine so als wäre der Weg verschüttet. Rü will eigentlich gerade aus, aber ich überrede ihn, nur mal kurz zu luschern. Und siehe da: Wir haben das alte Pumphaus gefunden! Mehrere Holzbalken, die die Decke gestützt haben, liegen morsch auf dem Boden. Alles ist sehr nass und wir gehen vorsichtig an der Wand entlang. Der Raum ist so groß wie ein halbes Fußballfeld und liegt komplett im Dunkeln. Ohne Taschenlampe, könnte man es vergessen, auch wenn tausende Glühwürmchen an der Decke probieren, den Raum zu erleuchten. Am Ende des Raumes sehen wir Tageslicht und es wird deutlich, wo früher einmal Besucher stehen dürften. Abgetrennt durch einen Zaun, konnte man eine riesige Apparatur (laut Rü eine Welle) und alte Loren beobachten. Wir klettern über den besagten Zaun, der durch die Witterung im Schacht schon sehr rostig geworden ist und während ich wieder herunterspringen will passiert es: Meine Hose reißt einmal über mein komplettes Hinterteil auf. Ein so lautes Gelächter hat diesen Raum sicherlich auch lange nicht mehr gefüllt. Nach gut einer Stunde, die wir schon von den anderen getrennt sind, packt uns das schlechte Gewissen, obwohl es noch so viel zu entdecken gegeben hätte. Wir watscheln also wieder zurück und können dem Weg an der Schlucht gar nichts mehr abgewinnen, so euphorisch sind wir über unser Entdecker-Abenteuer, das wir gerade erlebt haben. Am Parkplatz angekommen sind wir immer noch Feuer und Flamme für unsere Geschichte, auch wenn die Jungs das gar nicht so richtig nachempfinden können. Das bleibt für immer meine liebste Erinnerung an Rü und mich!
Danach geht‘s an den Hot Water Beach, wo man während der Ebbe ein Loch in den Strand graben kann und mit Glück in 60 Grad heißem Wasser liegt, was natürlich viel zu heiß für meinen Edelkörper ist. Trotzdem eine coole Erfahrung. Die Wellen sind hoch und so probiere ich noch ein bisschen zu Bodyboarden (ohne Board versteht sich), klappt auch 2-3 Mal. An dem einzigen Felsen, der im Wasser steht, hängen hunderte Muscheln. Rü schlägt vor welche zu pflücken und zum Abendessen zu kochen. Gesagt – getan, auch wenn ich mich ein bisschen schlecht fühle, da wir genau da sind, wo alle anderen Menschen auch sind. Es gibt aber keine Verbotsschilder und so pflücke ich meine ersten Muscheln und Rü kocht uns diese am Abend mit Nudeln und Tomatensoße. Ich denke nicht, dass sie einen festen Platz in meinem Speißeplan einnehmen werden, aber es ist immer schön neue Erfahrungen zu machen und so schmecken also Miesmuscheln. Der Campingplatz, auf dem wir übernachten, ist schon in der Nähe unseres morgigen Tagesziels…

Day 20 – Pinnacles: Die Pinnacles! Ich habe nicht so gut geschlafen und bin auch nur semimotiviert. Es geht los und ziemlich schnell geraten Dom und ich ungewollt in Führung und er erzählt mir auf dem Weg nach oben ein Teil seines Lebens, was mich einerseits stocken lässt, anderseits die beste Ablenkung für einen steilen Aufgang ist. Es gibt mehrere Wege nach oben, wobei der größte Unterschied wohl darin liegt, ob der normale Weg geflutet ist. Für den Weg sind 4,5 Stunden geplant, nach 2,5 sind wir oben. Der letzte Teil war der beste, denn nach einer Schwimmbadleiter musste man klettern und an verschiedenen Steigen und Griffen den Berg erklimmen. Auch die Pinnacles werden noch erkraxelt und die Ausschicht ist wie immer atemberaubend. Nils startet seine Drohne und nach einer Dreiviertelstunde oben treten wir den Rückweg an. Ich laufe mit Ben runter. Er arbeitet in Hongkong, kommt aber eigentlich aus England. Wir verstehen uns wirklich prima. An einem Scheitelpunkt des Weges treffen wir ein Pärchen, das wir oben bereits gesehen hatten: Nicky und Shane. Ziemlich schnell entwickelt sich ein intensives Gespräch zwischen Ben und Nicky und so laufe ich mit Shane voraus, da wir ohnehin schneller sind. Nach einem eher wortlosen ersten Teil des Abstiegs werden wir langsam wärmer und Shane erzählt mir, dass die beiden aus NZ kommen aus Tauranga und er Förster ist und in seiner Freizeit deer-hunting betreibt. Zusammen sind die beiden erst seit November, aber vor kurzem ist sie bei ihm eingezogen. Er ist nett, aber wenn ich mit ihm spreche, habe ich das Gefühl mit einem einfältigen Ami zu sprechen. Wir verpassen den Watterfall-Lookout, der auf dieser Rücktour sein soll. Da mir klar ist, dass die Jungs den gleichen Weg zurückgehen, den wir auch hingegangen sind, laufe ich mit einem Gefühl von Eile und schlechtem Gewissen den Berg hinunter. Irgendwann kommen wir an einen Fluss, von dem es nur noch drei Minuten bis zu Parkplatz sind. Shane will hier warten und ist sich sicher, dass Nicky durchdrehen wird, weil er nicht schon vorher gewartet hat. Ich würde ja eigentlich jetzt gehen, aber auch ich muss warten, da ich Ben meine Powerbank gegeben habe. Nach ca 45 Minuten tauchen sie endlich auf. Als wir endlich zum Parkplatz kommen, hat Nils mich sogar schon angerufen gehabt. Wir beeilen uns, da wir heute Abend noch in Auckland sein wollen und noch einkaufen müssen. Ein Besuch bei Pack n Safe später, stehen wir um fünf nach neun vor einem verschlossenen Tor am Campingplatz. Viele Versuche, Telefonate und Nerven später campen wir diese Nacht wohl vor dem Campingplatz.

Day 21 – Auckland: Nils hat das Auto morgens auf den Campingplatz gefahren. Pennen war die ganze Nacht eher semi, besser jedoch als am Tag zuvor. Ich gehe duschen und mir wird bewusst, dass dies nun mein letzter Tag ist. Einmal Auckland angucken. Wir fahren in die Stadt und machen dann jedoch nicht viel Spannendes. Ich will unbedingt noch shoppen, bevor ich fliege und so trennen wir uns und Dom geht mit mir. Ein paar Nike’s gibts nicht in meiner Größe. Die waren einfach der Hammer, fängt ja gut an. Wir finden einen kleinen Skatershop in einem Keller und sind sofort begeistert. Von dort nehme ich einen orangenen Pulli mit und nur 5 Häuser weiter folgt der Hit! Ich hatte zuvor schon nach Secondhandläden geguckt und jetzt waren wir an einem von ihnen: Tattys. Ich habe den halben Tag in diesem Laden verbracht, bis zum Ladenschluss und hätte noch Tage dort verbringen können. Es war ein Designer-Outlet und das Beste, was ich gefunden habe, ist mit Sicherheit ein TED-Baker-Kleid für 30$. Danach holen wir uns essen vom Thailänder, tanken und es geht zurück auf den Campingplatz. 

Day 22 – Aucklamd: Früh aufstehen, ein letztes Mal duschen und los zum Flughafen. Auf dem Weg sehe ich ein Panalpina… Umarmungen, nette Worte und Versprechen auf Wiedersehen – so endet wohl jede Reise.
Dinge, die ich in Neuseeland gelernt habe:
Eine große Straße baut man nicht, man legt sie.
Ich vertrage Karotten.
Willst du auf Reisen etwas haltbar machen, wickle es in ein nasses Geschirrhandtuch.
Türkisch.
Kohl kann man gut roh essen.
Komische Menschen haben komische Geschichten.
Ich liebe es Berge herunter zu rennen.
Ich schlafe auch auf Holz gut.
Ich habe ein Auge für gute Bilder und Finger, um sie zu bearbeiten.